Seit Windows 11 ist der klassische Rechtsklick auf Dateien, Ordner oder auf dem Desktop meistens ziemlich minimalistisch. Statt gleich alle Optionen zu zeigen, versteckt Windows die meisten im „Show More Options“-Menu, was auf Dauer nervig sein kann, wenn man ständig auf das Zusatzmenü klicken muss. Aber keine Sorge: Mit ein bisschen Eingriff in die Registry lässt sich das ändern, sodass dir gleich die volle Optionenauswahl beim Rechtsklick angezeigt wird – fast so wie bei Windows 10. Wichtig ist nur: Das Ganze erfordert ein bisschen Mut und Fingerspitzengefühl beim Registry-Basteln. Also vorher unbedingt eine Sicherung machen!
So stellst du dauerhaft die erweiterten Optionen beim Rechtsklick ein
Im Grunde genommen sorgt dieser Trick dafür, dass Windows den Zwischenschritt „Show More Options“ überspringt und beim Rechtsklick sofort das komplette Menü zeigt. Das ist besonders dann praktisch, wenn du täglich oft auf das Kontextmenü zugreifst und den extra Klick loswerden willst. Das Ganze funktioniert, indem wir eine Einstellung in der Registry anpassen – keine Angst, Windows macht das ziemlich versteckt. Nur: Das Bearbeiten der Registry birgt immer das Risiko, bei falscher Umsetzung dein System durcheinanderzubringen. Also immer schön vorsichtig und besser vorher eine Sicherung anlegen.
Schritt 1: Öffne den Registry-Editor
Drücke die Tasten Win + R, gebe regedit
ein und drücke Enter. Danach erscheint die Sicherheitsabfrage – bestätige mit „Ja“. Es öffnet sich der Registry-Editor. Tipp: Vorher eine Sicherung deiner Registry machen, um im Fall der Fälle wieder alles rückgängig machen zu können. Lieber einmal zu viel gesichert als später den Ärger.
Schritt 2: Navigiere zum richtigen Schlüssel
In der linken Spalte gehst du zu HKEY_CURRENT_USER\Software\Classes\CLSID. Bei manchen Setups ist auch der Weg HKEY_CLASSES_ROOT nötig, aber für dieses Setting ist die nutzerspezifische Variante meist besser. CLSID steht für eine Art Ordner, der Windows nutzt, um System-IDs und Funktionen zu steuern. Klingt nerdig, hat aber den Vorteil, dass wir dort die Einstellung umstellen können.
Schritt 3: Neue Schlüssel erstellen
Rechts auf CLSID klicken, dann auf Neu > Schlüssel. Gib diesem den Namen {86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}
(inklusive Klammern). Dieser spezielle Schlüssel sorgt dafür, dass Windows den „Show More Options“-Schritt überspringt und sofort die erweiterten Optionen lädt – Klang nach Zaubertrick, ist aber nur Registry-Flair. Falls die Keys nicht genau so heißen, passt der Trick nicht – also auf die Schreibweise achten!
Schritt 4: Ein Unterkey hinzufügen
Wähle den gerade erstellten Schlüssel aus, rechtsklick, wieder Neu > Schlüssel und nenne ihn InprocServer32
. Dieser regelt, wie Windows bestimmte System-Registrierungen handhabt. Falls bei dir noch andere Keys nötig sind oder es nicht sofort klappt: Kein Stress, meist reicht dieser Punkt.
Schritt 5: Bearbeite den neuen Unterkey
Klick auf InprocServer32, danach im rechten Bereich doppelklick auf (Default). Normalerweise steht dort nichts drin – lass das Feld einfach leer. Dann auf OK. Der Trick dahinter: Windows wird dadurch angewiesen, den „Show More Options“-Zwischenschritt zu überspringen und bei Rechtsklick direkt alle Optionen anzuzeigen.
Nach diesem Eingriff solltest du dein System neu starten. Nach dem Neustart kannst du testen: Rechtsklick auf Dateien, Ordner oder auf dem Desktop. Wenn alles geklappt hat, erscheint sofort die volle Menüauswahl. Falls nicht, hilft manchmal auch ein Ab- und wieder Einloggen oder sogar ein Neustart – manche Systeme brauchen ein bisschen, bis sie die Änderung mitbekommen.
Tipps, damit Windows 11 dauerhaft alle Optionen zeigt
- Immer vorher die Registry sichern – dauert nur eine Minute und erspart viel Ärger, falls mal was schief läuft.
- Wenn was nicht klappt, einfach den Schlüssel
{86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}
samt Unterordner löschen und neu starten. - Auf die exakte Schreibweise und die Pfade achten – kleine Tippfehler können die ganze Aktion zunichte machen oder zu Fehlermeldungen führen.
- Bei Windows-Updates könnte sich was ändern, also im Zweifel nochmal kontrollieren, ob die Registry-Einträge noch korrekt sind.
- Wenn der Explorer nicht mehr richtig lädt, reicht manchmal auch, im Task-Manager den Explorer neu zu starten (Ctrl + Shift + Esc) und den Prozess „relish“ neu zu starten, statt direkt den PC neu zu booten.
Häufige Fragen dazu
Warum sollte ich die Registry bearbeiten?
Windows 11 versteckt oder vereinfacht einige Funktionen, um die Oberfläche cleaner zu halten. Mit diesem Trick holst du dir die alten, gewohnten Optionen direkt beim Rechtsklick – praktisch, wenn du es lieber so hast wie bei Windows 10.
Ist das sicher, die Registry zu bearbeiten?
Solange du genau nach Anleitung vorgehst und vorher ein Backup machst, ist das ziemlich risikoarm. Klar, Windows macht es dir manchmal unnötig schwer, aber mit Vorsicht geht’s gut.
Was, wenn ich einen Fehler mache?
Einfach die Keys löschen, die du angelegt hast, oder das System auf einen Wiederherstellungspunkt zurücksetzen. Das ist alles halb so wild – nur Ruhe bewahren und vorsichtig vorgehen.
Kann ich das rückgängig machen?
Natürlich. Lösche einfach den Schlüssel {86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}
und starte den Explorer oder den PC neu. Alles läuft wieder wie vorher.
Ich muss den PC neu starten?
Ja, die Registry-Änderungen brauchen den Neustart, damit Windows die neuen Einstellungen übernimmt. Ohne Neustart bleibt alles beim Alten.
Kurzfassung
- Registry-Editor öffnen
- Zu HKEY_CURRENT_USER\Software\Classes\CLSID navigieren
- Neuen Schlüssel
{86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}
erstellen - Unter diesem den Schlüssel
InprocServer32
anlegen - (Default) auf leer lassen, Registry speichern und PC neu starten
Fazit
Mit ein paar Registry-Tricks holst du dir den alten, guten Windows-10-Style zurück – das volle Kontextmenü direkt beim Rechtsklick. Kein Hexenwerk, aber etwas Feingefühl ist gefragt. Wenn es einmal steht, fragst du dich, warum das nicht schon immer so war. Für den Alltag ist das eine kleine, aber feine Erleichterung, denn so sparst du dir den Klick für „Show More Options“ ständig. Klar, immer vorsichtig sein beim Registry-Basteln, aber einmal eingerichtet, ist das Ganze ziemlich simpel.
Viel Erfolg beim Ausprobieren – und hoffentlich spart’s dir ab sofort ein bisschen Zeit und Nerven!